Wer kann Gewebe spenden?
Jeder kann nach seinem Tode Gewebe spenden. Es bestehen keine grundsätzlichen Altersgrenzen, und es sind keine Voruntersuchungen zu Lebzeiten erforderlich. Die Entnahme von Geweben kann noch viele Stunden nach Eintritt des Todes erfolgen.
Welche Voraussetzungen gibt es bei der Gewebespende?
- Der Tod (ein irreversibler Herz-Kreislauf-Stillstand von mindestens 6 Stunden) muss medizinisch zweifelsfrei feststehen.
- Für die Entnahme der Gewebe muss die Einwilligung des Verstorbenen oder die Zustimmung seiner nächsten Angehörigen vorliegen.
- Um den Empfänger nicht zu gefährden, dürfen keine medizinischen Gründe vorliegen, die die Gewebespende ausschließen (siehe Kontraindikationsliste).
Wie ist die Entscheidung zur Gewebespende zu dokumentieren?
Wer sich für die Gewebespende entscheidet, sollte dies am besten im Organspendeausweis (er fragt auch nach der Gewebespendebereitschaft) mit einem Kreuzchen an den entsprechenden Stellen dokumentieren.
Die Spendebereitschaft kann für alle Gewebe getroffen oder auf einzelne Gewebe (z.B. Augenhornhaut) beschränkt werden. Die Entscheidung ist darüber hinaus auf eine zu benennende Person übertragbar. Es ist auch möglich, die getroffene Entscheidung sowohl in der Patientenverfügung als auch formlos auf einem Zettel zu vermerken. Die Angehörigen sollten – mit oder ohne schriftliche Dokumentation – darüber in Kenntnis gesetzt werden.
Langjährige Erfahrungen zeigen, dass die Angehörigen dankbar sind, den Willen des Verstorbenen zu kennen, um in seinem Sinne entscheiden zu können, denn die Frage nach der Organ- und/oder Gewebespende wird vom Arzt im Sinn der vielen wartenden Patienten immer an die Angehörigen gerichtet werden.